Die Fender - Bass - Geschichte beginnt 1951 mit dem Precision Bass. Der erste Fender Precision Bass wurde mit ständigen kleineren Neuerungen bis zu einer gründlichen Überarbeitung, die 1954 statt fand und sich im Wesentlichen durch ein Korpus - Shaping bemerkbar machte gebaut. 1957 wurde dieser überarbeitete Precision Bass schließlich durch ein Nachfolgemodell ersetzt.
In den auslaufenden 60 ger Jahren, als der Ruf nach guten Vintage Instrumenten zum ersten Mal laut wurde, und sich Bassisten plötzlich auf dem Gebrauchtmarkt nach alten Fender Bässen, vornehmlich mit den nicht mehr verfügbaren Ahorn - Griffbrettern umsahen, reagierte man schnell und warf den 51 er Precision Bass als Reissue Modell unter dem Namen Telecaster Bass auf den Markt. Dieser Bass wurde so bis 1972 gebaut und schließlich durch einen Humbucker, eine neue Pickguard - Form und durch die neue Dreipunkt - Hals - Verschraubung modifiziert, was mit dem Ursprungsmodell nicht mehr viel gemeinsam hatte.
Im Januar 2003 startete Fender innerhalb der Classic Serie einen neuen, zweiten Reissue '51 Precision Bass, der bis heute im Fender Werk in Japan gebaut wird. Er unterscheidet sich durch einige Merkmale von der ersten Serie der 90 er Jahre. Der Bass ist weitgehend originalgetreu, hat jedoch zum ersten Precision - und zum späteren Telecaster Bass abweichende Halsmaße, was man übrigens auch bei den anderen Classic Bässen aus japanischer Produktion so vorfindet. Zwar wurde der obere Radius von 7,25'' eingehalten, der für eine starke Wölbung des Griffbrettes sorgt, jedoch die alte Sattelbreite von den üblichen 44,4 mm auf 41,3 mm herunter geschraubt und damit den heutigen, modernen Precision Bässen angepasst. Der Bass wird auch ohne die früher üblichen Chromabdeckungen für Pickguard und Brücke ausgeliefert. Auch die Tugbar - damals noch aus Holz - ist beim Serienbass nicht vorhanden.
Der Bass ist Crafted in Japan, und über die Verarbeitung kann man nur positives sagen. Alle vorhandenen Holzteile sind passgenau, Lack und Hardware wirken hochwertig, die Fräsungen sind sauber ausgeführt, die Vintage Reverse Mechaniken drehen, wie es sein soll anders herum und sind schwergängig aber gleichmäßig zu drehen. Die Hülsen für die Aufnahme der Saiten, die bei diesem Bass durch den Korpus gezogen werden sind kleiner als beim 51er Original - Bass und wie beim Telecaster Bass von 1968 auch nicht ganz in das dreiteilige Korpusholz aus Esche eingelassen.
Um ein Höchstmaß an Originalität zu erreichen habe ich mir Fingerstütze, die sogenannte Tug Bar geformt. Holz gab es im Baumarkt in nahezu perfekten Maßen. Als Vorlage hat mir ein Original Fender Thumbrest aus Kunststoff, sowie Fotos des '51 er Fender Basses geholfen. Ein bischen Schleifen, fertig.
Da die Fingerstütze im Original farblich wohl identisch mit dem Korpus - Lack ist musste ich einen passenden Lack finden, der nur leider nicht unter Butterscotch Blonde geführt wird. Gut eignete sich die Ockergelbe Holzlasur von AURO.
Nach dem Anbringen von Tug Bar, Pickup- und Bridge - Cover bekam der Bass einen zusätzlichen Vintage Charakter, wie sich an den Fotos unweigerlich erkennen lässt, und sieht nun so aus, wie die Bässe in den 50 ger Jahren ausgeliefert wurden.
Auch wenn der Bass seinem 51 er Original und auch dem ersten Reissue, dem '68 er Telecaster Bass nicht in allen Facetten entsprechen kann, schon wegen des geänderten Hals - Maßes, wodurch der Charakter eines Basses schon entscheidend geprägt wird, ist er als eigenständiges Instrument mit Vintage Charakter jeden Cent wert, den er gekostet hat. Er eignet sich hervorragend für tiefbassige bis knallige Vintage Sounds wie 50s Rock 'n Roll, Country und altem Bigband - Sound und überzeugt dabei auch im Aussehen, was natürlich nicht heißen sol, dass der Bass auf diese Richtungen festgelegt ist. Er ist aber sicher ein Stück Zurück in die Zukunft...
Um den Bass weiter an das Original von 1951 heran zu führen habe ich mich entschlossen, die Gurtpins der Security Locks durch die Originalen Pins zu ersetzen und dabei gleich den Gurtpin am vorderen Horn in die frühe 50 er Jahre Position zu bringen.
Das Loch wurde mit einem Zahnstocher und Holzleim verschlossen und anschließend mit einem Trppfen einer Acrylfarbe aus dem Künstlerbedarf überdeckt. Nach einiger Zeit wird diese Stelle durch den Gurt abgescheuert, wie es bei alten Bässen der ersten Serie - eben durch diese Gurtpin Position - üblich ist.
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